Evolution und Religion können koexistieren, sagen Wissenschaftler | ||||||||||
Joel
Primack weist eine lange und erfolgreiche Karriere als Astrophysiker
auf. Als Professor an der University of California, Santa Cruz, wirkte
er bei der Entwicklung der Theorie der kalten dunklen Materie mit, die
eine Erklärung für die Bildung und Struktur des Universums bieten soll. Er glaubt auch an Gott. Das mag manchen Menschen eigentümlich erscheinen. Denn in Teilen der landläufigen Meinung sind Wissenschaft und Religion unvereinbar. Doch Wissenschaftler glauben laut Umfragen ebenso oft an Gott wie andere Menschen. Einige der größten wissenschaftlichen Köpfe in der Geschichte, darunter Albert Einstein, waren überzeugt von intelligentem Leben hinter dem Universum. Heute sagen viele Wissenschaftler, es gibt keinen Konflikt zwischen ihrem Glauben und ihrer Arbeit. "In
den letzten Jahren hat sich die Astronomie so fortentwickelt, dass wir
jetzt in der Lage sind, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen",
wie das Universum begann, sagte Primack. "Diese Geschichte steht nicht
im Widerspruch zu Gott, sondern steigert [die Vorstellung von] Gott." Evolution Die Ansicht, dass Wissenschaft und Religion unvereinbar seien, konzentriert sich zu einem großen Teil auf die Frage der Evolution.Charles Darwin erklärte in seinem 1859 erschienenen Buch 'Die Entstehung der Arten', dass die unzähligen die Erde bewohnenden Arten ein Ergebnis wiederholter evolutionärer Verzweigungungen von gemeinsamen Vorfahren waren. Man
würde sich schwer tun, heute einen anerkannten Wissenschaftler zu
finden, der nicht an die Evolution glaubt. Wie dargelegt in einer
Titelgeschichte der Zeitschrift National Geographic in der Ausgabe
November [2004] ist der wissenschaftliche Beweis für die Evolution
überwältigend. Aber
was, wenn die Evolution Gottes Werkzeug ist? Darwin sagte nie etwas
über Gott. Viele Wissenschaftler — und Theologen — behaupten, es wäre
vollkommen logisch zu denken, dass ein göttliches Wesen die Evolution
als Methode zur Schaffung der Welt benutzt hat. "Man kann die Bibel nicht einfach als wissenschaftlichen Text lesen, weil sie oft widersprüchlich ist", sagte Primack. "Zum Beispiel nimmt Noah in der Bibel jeweils zwei Tiere und bringt sie auf der Arche unter, aber in einem späteren Abschnitt nimmt er sieben Paare von Tieren. Falls dies das unverfälschte Wort Gottes ist, war Gott verwirrt, als Er es geschrieben hat?" Gott beweisen Wissenschaft ist jung. Der Begriff "Wissenschaftler" konnte bis 1833 nicht einmal geprägt worden sein. Ironischerweise versuchte moderne Physik zunächst, das Uhrwerk von Gottes Schöpfung zu erklären. Geologie wuchs zum Teil aus einer Suche nach Beweisen der Sintflut.Heute scheinen wenige Wissenschaftler sich viele Gedanken über die Religion in ihrer Forschung zu machen. Viele zögern, sich außerhalb ihres Fachgebiet zu bewegen und empfinden nicht das Bedürfnis, Gott in ihre Arbeit einzubeziehen. "Die
meisten Wissenschaftler wollen ökonomisch arbeiten", sagte Brian
Greene, ein weltberühmter Physiker und Autor von 'Der Stoff, aus dem
der Kosmos ist : Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit'.
"Wenn Du keine prinzipielle Erklärung brauchst, gib dich nicht damit
ab." Allerdings,
sagte Greene, können Wissenschaft und Religion in verschiedenen
Bereichen tätig sein. "Die Wissenschaft ist sehr gut bei der
Beantwortung der "Wie" Fragen. Wie hat sich das Universum zu dem
entwickelt, das wir sehen?", sagte er." Aber sie ist völlig
unzureichend bei der Bewältigung der "Warum"-Fragen. Warum gibt es ein
Universum überhaupt? Dies sind die Fragen von Bedeutung, die für viele
Menschen besonders gut bei der Religion aufgehoben sind." Naturgesetze In einer Studie von 1997 im Wissenschaftsmagazin Nature sagten 40 Prozent der US-Wissenschaftler, dass sie an Gott glauben — nicht nur einen Schöpfer, sondern einen Gott, zu dem man in Erwartung einer Antwort beten kann. Das ist der gleiche Prozentsatz von Wissenschaftlern, die sich Gläubige nannten in einer Befragung 80 Jahre zuvor. Aber
die Zahl könnte noch höher gewesen sein, wenn die Frage einfach nach
der Existenz Gottes gestellt worden wäre. Während viele Wissenschaftler
kein Problem mit Deismus zu haben scheinen — der Glaube, dass Gott das
Universum in Bewegung setzte und dann weg ging — haben andere ein
Problem mit dem Konzept eines intervenierenden Gottes. Doch
jüngste Durchbrüche in der Chaostheorie und der Quantenmechanik zum
Beispiel deuten auch darauf hin, dass die Funktionsweise des Universums nicht mit absoluter Präzision vorhergesagt werden kann. "Das
ist der Punkt, wo viele Menschen Gott finden, und die Tatsache eines
endgültigen, unklärbaren "Warum" wird nicht verschwinden, auch wenn das
"Warum" immer grundlegender wird mit dem Fortschritt", sagte er. WEITER (WISSENSCHAFT) |
"Wissenschaft ohne Religion
ist
lahm; Religion ohne Wissenschaft ist blind."
-- Albert Einstein |
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