Um dieses Ziel zu erreichen, ist noch eine Menge Arbeit zu leisten. Zum einen gilt es, das bemannte Erkundungsfahrzeug bis 2014 als ein Element des Gesamtsystems flugfähig zu machen - zusammengesetzt aus den Bestandteilen, die erforderlich sind, um Menschen zurück zum Mond zu bringen und schließlich Astronauten zum Mars zu schicken.
Die NASA hat damit begonnen, Ideen für die Mondlandefähre zu bewerten, die Besatzungen und Ladungen bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts zur Oberfläche des Mondes bringen soll.
Und da die NASA an ihre [alten] Mondprogramme anknüpft, ist es wert zu erwähnen, was damals im Mondstaub zurück gelassen wurde. Sechs Apollo Mondlandefähren setzten von 1969 bis 1972 auf dem Mond auf. Diese Zweipersonen-Raumschiffe ermöglichten den "Mondwanderern" - häufig das "staubige Dutzend" genannt - Arbeiten auf der Mondoberfläche auszuführen, angefangen mit den bescheidenen 2,5 Stunden von Apollo 11 bis zu der Streifzug-Kampagne von Apollo 17, die sich auf mehr als 22 Stunden addierte.
Aber damals war damals. Jetzt geht es darum, diese Fähigkeit wieder zu gewinnen.
Unsere Hausaufgaben erledigen
"Die Mondlandefähre ist wahrscheinlich der am wenigsten fortentwickelte Bestandteil der Infrastruktur, die die Regierung bereitzustellen plant," sagte John Connolly, Leiter des Büros für das Vorprojekt zum Gesamtprogramm am Johnson Weltraumzentrum der NASA in Houston, Texas.
"Wir wissen noch nicht genau, wie die Landefähre aussehen soll," berichtete Connolly bei einem kürzlichen Treffen zum Raumprogramm. "Wir sind nicht sicher, wohin es gehen wird oder was sie leisten soll."
Connolly erklärte, dass die NASA vor hat, die Arbeit interner Gruppen mit dem "Brainstorming" von außerhalb zu vernetzen.
Vergangenen Monat [31. Mai 2006] gab die NASA eine Informationsanfrage mit dem Ziel heraus, unterschiedliche Ansätze für das Design der Mondlandefähre zu erkunden, mit denen innovative Lösungen zur Unterstützung der Missionen auf der Mondoberfläche ermöglicht werden sollen.
"Es geht darum, wieder zum Mond zu gelangen und dort unsere Hausaufgaben zu erledigen, damit wir zum Mars und darüber hinaus kommen können," teilte Connolly mit. "Wir versuchen Industrie, wissenschaftliche Institute oder interessierte Individuen zu gewinnen und innovative Konzepte für die Mondlandefähre zu sammeln, die auf die aktuellen Anforderungen zum Gesamtsystem gerichtet sind."
Die neulich herausgegebene Informationsanfrage, sagte Connolly, ist ein Beleg dafür, dass im Gesamtprogramm mehr steckt als nur ein von Menschen gesteuertes Erkundungsfahrzeug.
Wissenschaftliche Beratung
Die Wiedergeburt der Erforschung des Mondes durch Menschen ist ein Tätigkeitsfeld des vormaligen Apollo 17 Astronauten Harrison Schmitt. Während er ein "da gewesen, das getan" Mondwanderer ist, hat er auch den Vorsitz des neu aufpolierten und reaktivierten Beratungsstabs der NASA.
In dieser Funktion war Schmitt bereits tätig bei der Brückenbildung zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den Funktionsträgern für Forschung bei der NASA. "Wir möchten sicher stellen, dass wir eine möglichst breite Basis für wissenschaftliche Beratung erreichen," teilte er bei einer neulichen Versammlung von Wissenschaftlern mit.
Eines der Ziele von Schmitt in diesem Zusammenhang: Mit Hilfe der Wissenschaftler das Design der neuen Mondlandefähre zu beeinflussen.
"Da im Moment das begriffliche Design einer neuen Generation von Mondlandefähren diskutiert wird," erklärte Schmitt, "ist es an der Zeit, dass eine breite wissenschaftliche Gemeinschaft die NASA mit spezifischen Zielen und Anforderungen für eine wissenschaftliche Erforschung und Festlegung von Experimenten während oder in Verbindung mit künftigen Aktivitäten auf dem Mond versorgt.
Schmitt wies darauf hin, dass eine ähnliche Bemühung der wissenschaftlichen Gemeinschaft im Jahr 1965 zur anfänglichen Definition der wissenschaftlichen Ziele und Anforderungen für die Apollo Mondlandungen führte. Diese Anregungen beeinflussten beim Apollo Programm im Gegenzug das Design und das Neudesign des Mond-Moduls und des Kommando- und Versorgungsmoduls, sagte er.
Ein geschäftiger Platz
"Mit dem Fortschritt des Apollo Programms reifte diese Definition in Richtung von immer ausgefeilteren Experimenten und Trainingsmethoden für die Astronauten. Geologische Forschung bekam eine vorrangige Komponmte bei der Vorbereitung der Mission," fügte Schmitt hinzu. "Solche Planung und Vorbereitung führte zu dem außerordentlichen wissenschaftlichen Verständnis, das wir heute vom Mond haben, und als Konsequenz von der Frühgeschichte der Erde und von anderen terrestrischen Planeten."
Die von der NASA geplanten menschlichen und robotergesteuerten Ausflüge auf dem Mond werden neue Möglichkeiten für die geologische Erforschung von nie zuvor besuchten Regionen des Mondes eröffnen, erklärte Schmitt.
Schmitt sieht voraus, dass der Mond ein geschäftiger Platz sein wird: geophysikalische Sensoren, die verteilt werden, um das Innere des Mondes besser zu verstehen; Observatorien, um das Verständnis von Sonnensystem und Universum zu erweitern; Nutzung des Monds zur Vorbereitung für die künftige Erforschung des Mars.
Eindeutige Zielformel
Für ihren Teil prüfen interne Teams der NASA eine Vielzahl von Dingen, angefangen mit dem Design der Mondlandefähre selbst, über die Gestaltung der Besatzungskabine bis zur Sichtlinie/Sicht der Piloten, aber auch die Gestaltung der Luftschleuse und der Landestützen - sogar wie die Mondlandefähre für den Start von der Erde verpackt werden sollte.
Interesse besteht auch an der Untersuchung von Möglichkeiten an der Einrichtung eines Außenpostens auf dem Mond in Teilen, die innerhalb der größtmöglichen Aufsetzmasse der Mondlandefähre untergebracht werden könnten. Die Koordinierung all dieser Bemühungen erfolgt vom Missionsdirektorat des Erkundungssystems, geleitet von dem früheren Shuttle-Astronauten Scott Horowitz.
Die Zielformel dieses Gremiums ist eindeutig: "Eine sichere, nachhaltige, bezahlbare menschliche und automatische Erforschung von Mond, Mars und darüber hinaus ... für weniger als ein Prozent des Bundeshaushalts."
Einige neue Wendungen in der Mondstrategie der NASA wurden letzten Monat von Horowitz vorgestellt.
Erstens wurde das "Automatische Monderforschungsprogramm" in "Mond-Vorbereitungs- und Roboterprogramm" umbenannt. Dessen Büro wird angesiedelt am Marshall Raumflugzentrum in Huntsville, Alabama. Außerdem wird ein neues Projektbüro zur Mondlandefähre ebenfalls am Marshall Zentrum eingerichtet. Dieses Büro wird verantwortlich sein für die Durchführung vorläufiger Studien und für die Entwicklung von Anforderungen für das Zugangsmodul zur Mondoberfläche.
Diese Änderungen, erklärte Horowitz, werden eine größere Synergie erlauben zwischen der Entwicklung der übergreifenden Architektur für den Mond, den vorbereitenden Aktivitäten für das Gesamtsystem und ihrer direkten gegenseitigen Beziehung zu den möglichen Aktivitäten auf der Mondoberfläche.
Die Infrastruktur bereit stellen
Hinsichtlich der Verschiebung von Mondplänen sagte Kelly Humphries, ein Sprecher der NASA beim Johnson Weltraumzentrum, dass jede Änderung der internen Organisation der NASA die kürzlich heraus gegebene Informationsanfrage nicht beeinflussen sollte. "Die NASA wird weiterhin aktiv um Beiträge von Industrie und wissenschaftlichen Instituten bitten, unabhängig davon, wo das Büro des Landefährenprojekts angesiedelt ist."
Connolly von der NASA sagte, dass die Weltraumagentur damit begonnen hat, sich den Dingen zuzuwenden, die später auf dem Mond zu erledigen sein werden. Ein Teil davon wird sein, alle Bestandteile der Ausrüstung an ihren Bestimmungsort zu bringen.
Es ist notwendig, die Infrastruktur bereit zu stellen ... zunächst auf dem Mond und dann für den Mars ... für die Wissenschaftler und kommerziellen Entwickler, die folgen sollen. Das ist die grundlegende Rolle der Regierung ... für Dinge zu bezahlen, die für jemand anderen zu teuer sind, um sie sich leisten zu können," bemerkte Connolly. "Die Rolle der Regierung ist zudem, den Weg frei zu machen, wenn solche anderen Leute auf der Bildfläche erscheinen."
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