aeRoman Fliegendes Motorrad 
Flag UK Am Ende auf dem Weg zu einem Fliegenden Auto?
MenuHEIMATLUFTFAHRTMENSCHENURSPRUNGWISSENSCHAFTVERBINDUNGÜBERSICHTKONTAKT Jay Carters "FutureFlight-I" Vehikel sieht eher wie ein Fliegendes Motorrad als ein Fliegendes Auto aus, aber es zeigte sein Konzept eindrucksvoll im April während eines Fluges vom Georgia Tech in Atlanta zur Sun 'n Fun [in Florida].

Der dreitägige Flug wurde durch Stopps bei zwei Motels und einigen Restaurants unterbrochen, bei denen Parkplätze als Landeplätze dienten: bei einem Harley-Davidson Händler, bei der Universität von Florida und bei einem Freizeit-Hotel in Tampa, bevor er bei der Sun 'n Fun endete.

Es ging darum, die praktische Anwendbarkeit des Autogyro-Prinzips oder des Gyrokopters, die Technologie für echten Punkt-zu-Punkt Flug, zu demonstrieren, und erforderte nicht mehr Bodenfläche als sie normalerweise von Automobilen beansprucht wird. Ein gutes Beispiel war die Landung am Longhorn-Steak-Haus in Tifton, Ga., wo Pilot George Mitchell einige langsame Überflüge durchführte, dann auf einer Seite des Parkplatzes unter Applaus einer neugierigen Menge aufsetzte.

Bei Gainesville, Fla., kam es zu einem weiteren anschaulichen Zwischenstopp - wenn auch unbeabsichtigt - als FutureFlight-I über dem Gelände der Universität von Florida Warteschleifen zog, bis die Boden-Mannschaft ankam. Sie war im Verkehr stecken geblieben.

Bei der Sun 'n Fun fanden einige Flugvorführungen statt, unter denen auch ein besonderer Demonstrationsflug war, bei dem die Leistungsfähigkeit von Carters patentiertem Fahrgestell die Zuschauer beeindruckte. Während einer Landung und dem Wiederstart war der laute Ausruf eines Zuschauers zu hören, "Heiliger Strohsack! Er ist senkrecht auf zwei Rädern gelandet und mit einem Wheelie gestartet!"

Die FutureFlight-I Veranstaltung war der erste einer geplanten Reihe von öffentlichen Flügen zur "Erweiterung des Verständnisses für unsere Technologie und ihre möglichen Anwendungen," sagte Carter. "FutureFlight-II ist bereits in Sicht. Wir halten Sie auf dem Laufenden."

Die FutureFlight Vorführungen ebnen den Weg für Carters "Personen-Luft-Fahrzeug" [PLF], seinen nächsten Prototypen, der zur Zeit gebaut wird. Dabei handelt es sich um eine elegante, viersitzige Flugmaschine mit einem 10-Meter-Rotor und gleich großer Flügelspannweite, die von einem 100 PS Rotax 914 Motor angetrieben wird und nur 400 kg Leergwicht aufweist. Das geplante Bruttogewicht beträgt 800 kg, sagte Carter. Eines der Folgemodelle hat ein 200 PS DeltaHawk Jet A (Diesel) Triebwerk, ein Leergewicht von 500 kg und 1.200 kg Maximalgewicht, fügte er hinzu. Es wird voraussichtlich eine Reisegeschwindigkeit von über 300 km/h haben. Der PLF Rahmen ist für "eine ganze Reihe von Tragfähigkeiten und Triebwerken, vom Rotax bis zum Turboprop, vorgesehen," erklärte Carters Sprecherin Anita Infante bei der Sun 'n Fun.

Es sind auch militärische Versionen in Entwicklung, zum Beispiel ein unbemanntes Luftfahrzeug (ULF) mit einer Flugfähigkeit von 24 Stunden.

Alle Versionen sollen entweder senkrecht oder mit sehr kurzer Rollstrecke starten können "in Abhängigkeit nur von der Dichtehöhe, dem Startgewicht und der Antriebsleistung," stellte Carter fest.

Im April waren am PLF Rumpfanschlüsse, Propeller und Rotor fertiggestellt. Zunächst werden drei von diesen Flugzeugen hergestellt, sagte Carter. Das erste soll zur Flugerprobung im Frühjahr nächsten Jahres fertig sein.

Carter hat genügend Ideen für die Anwendung seiner Technologien für ein ganzes Leben. Über Hubschrauber-Entwürfe hinaus umfasst die Liste seiner Patente vor allem dieses eindrucksvolle, stoßgedämpfte Fahrgestell und ein einzigartiges Propellersystem. Beide werden in zukünftigen Varianten des "Personen-Luft-Fahrzeugs" und zweifellos in weiteren Carter-Flugmaschinen zur Anwendung kommen, aber Carter möchte diese Technologien und überdies alle seine Erfindungen lizensieren.

Das Ultra-Hochenergie auffangende Fahrgestell wurde auf dem CarterCopter Technologie-Demonstrationsmodell eingesetzt, das zuvor bei der Sun 'n Fun und in Oshkosh geflogen war. Dafür entwickelt, die Sicherheitsgrenzen bei der Landung drastisch zu verbessern, und anpassungsfähig an jede Art von Flugzeug zu sein, verwendet es etwas, das Carter ein "intelligentes Ventil" nennt, um konstante Geschwindigkeitsverminderung seines hydraulischen Kolbens zu gwährleisten. Das Technologie-Demonstrationsmodell hat bewiesen, dass es eine Landung mit 6 m/s ohne Schaden am Flugzeug oder an seinen Insassen abfangen kann. Der Standard des Luftfahrtbundesamtes für zugelassene Flugzeuge beträgt 3 m/s.

Interessanterweise ist die Technologie nicht auf Flugzeuge begrenzt. Sie wurde bereits bei einem Baja [Strand] Rennwagen verwendet und könnte für viele Automobilanwendungen übernommen werden.

Carters säbelförmige Propellerblätter sind ein Blickfang, aber man sieht dabei nicht, wie das System tatsächlich arbeitet. Die leichtgewichtigen, mehrschichtigen Carbon-Blätter werden um einen I-förmigen Trägersparren angeordnet, der es ihnen erlaubt, sich so stark wie nötig zu verbiegen, um die Kreiselkräfte zu verringern, wenn ein Flugzeug seine Richtung ändert. Ein einfacher Verstellmechanismus ermöglicht es dem Sparren, sich um 50° zu verdrehen. Ein Zweiblatt-Testpropeller mit etwa 2,5 m Durchmesser wiegt weniger als 20 kg, kann aber bis zu 600 PS verkraften. Theoretisch sind Fluggeschwindigkeiten von über 600 km/h möglich.

Eine Begleit-Erfindung ist ein elektronisches Propellersteuersystem, das U/min, Drehmoment, Lufttemperatur, Schub und Fluggeschwindigkeit misst, dann die U/min errechnet, die für optimale Effizienz benötigt werden, und den Anstellwinkel regelt, um diesen Wert zu halten. "Seine Anzeige der wahren Eigengeschwindigkeit kann Werte messen, die bis zu 800 km/h betragen können," sagte Carter, "aber es ist empfindlich genug, um noch 6 bis 8 km/h am Boden messen zu können." Wenn ein Sensor ausfällt, schaltet das Steuergerät auf seinen Reserve-Sensor um und teilt das dem Piloten mit. Wenn alle Sensoren ausfallen, hält es die U/min auf der Basis seiner Berechnungen, erlaubt es aber dem Piloten, manuelle Steuerung zu übernehmen.

Das Propellerdesign hat "die ideale Grundform, die ein Propeller haben sollte," kommentierte Claudius Klimt in einem Forumsbeitrag bei der Sun 'n Fun.

Wenn FutureFlight-I uns etwas klar macht, dann ist es die Erkenntnis, dass sich das Konzept eines Fliegenden Autos endlich in der Endphase auf dem Weg in Richtung Realität befindet, nach fast einem Jahrhundert des Experimentierens. Wenn es soweit ist, werden die Gyrokopter von Jay Carter mit ihren leistungsfähigen Propellern und ihrem super-sicheren Fahrgestell sehr wahrscheinlich eine wesentliche Rolle spielen.

21. Mai 2006

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Quelle:
Thomas F. Norton,
General Aviation News





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Photo: Tyson V. Rininger





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