"Wir haben nach einem Flughafen gesucht, der genügend Raum bietet, damit an dem Ereignis interessierte Leute per Flugzeug anreisen können!" sagte Penny Bowman, Leiterin des Boston Abschnitts der Vereinigung für Experimentelle Flugzeuge, die Gastgeberin des ungewöhnlichen Vortrags ist.

Nur wenige Attraktionen würden derart viele Leute an einem Samstag Morgen in Scharen an das Daniel Webster College bringen, und die Leute, die hinter der Firma Terrafugia stehen, glauben, dass sie das geschafft haben.

Terrafugia - aus dem Lateinischen in der Bedeutung von "Dem festen Boden entfliehen" - besteht aus einem halben Dutzend Leuten, die meisten von ihnen in ihren 20er Lebensjahren, die sich in der Abteilung für Aeronautik und Astronautik des MIT gefunden haben. Wenn alles gut geht, so hoffen sie, werden sie einen Prototyp Ende 2008 fertig gestellt haben, was sehr schnell wäre nach den Standards für Flugzeugentwicklung. Sie planen, in Nashua ihr 1,5 Meter großes Modell vorzustellen, das sie in den Windtunnel-Tests benutzt haben.

"Carl (Dietrich), der Geschäftsführer, hat an diese Art von Fahrzeug seit seiner Kindheit gedacht. Es ist einer jener Träume, die ihn nicht losgelassen haben - und viele andere im Land ebenfalls, wie es scheint," sagte Anna Mracek, die Vizepräsidentin für geschäftliche Entwicklung des aufstrebenden Unternehmens. "Wann immer wir darüber sprechen, begeistern sich die Leute."

Und die haben sich schon seit einem Jahrhundert dafür begeistert, denn der Traum von einem fliegenden Auto ist so alt wie das Fliegen und die Automobile, ein erstes entsprechendes Patent wurde bereits 1918 gewährt.

Eine Reihe von Modellen wurde im Lauf der Jahre gebaut, insbesondere der Aerocar von Moulton Taylor, aber sogar diejenigen, die alle technischen Probleme gelöst hatten, waren nie imstande, die einschlägigen Vorschriften und geschäftichen Rückschläge zu überwinden, und es ist bei Prototypen geblieben.

Die Idee von Terrafugia besteht aus einem Vierradauto mit Flügeln, die sich auf Knopfdruck zusammenfalten und mit dem Fahrzeug verbunden bleiben. Es würde auf herkömmlichen Bahnen landen und starten. "Es soll nicht dazu dienen, z.B. Kinder vom Fußballspiel abzuholen," sagte Mracek. Es würde Punkt-zu-Punkt Reisen über Entfernungen von bis zu 500 Meilen erlauben. Man könnte von zu Hause zum Flugplatz fahren, zu einem anderen Flugplatz fliegen, dann zum endgültigen Zielort wiederum fahren, alles in einem Fahrzeug.

"Wir nennen es lieber ein 'straßenfähiges Flugzeug', nicht ein Fliegendes Auto. Das klingt zwar wie reine Wortspielerei, aber es reflektiert einen Philosophieunterschied," sagte Mracek.

Ein Teil des Unterschiedes ist, dass das Zielpublikum für die etwa 150.000$ teure Maschine, die sich noch in der Wind-Tunnel-Testphase befindet, solche Piloten sind, die bequemeres Reisen wünschen, anstatt Nahbereichspiloten, die mal durch die Luft schwirren möchten.

Andere Unterschiede bestehen aus neuen Flugzeugantrieben, die in den letzten Jahren entwickelt wurden und normalen Automobilkraftstoff verwenden anstatt spezielles "Flugbenzin", das nur auf den Flughäfen verkauft wird; leichte Mehrkomponenten-Materialien für den Rumpf; und High-Tech Avionik, deren Elektronik zur Flugüberwachung erforderlich ist und die preiswerter und leichter ist als jemals zuvor.

Der möglicherweise wichtigste Unterschied ist jedoch die "Leichtsport" Kategorie der Flugzeug- und Pilotenlizenzen, die durch das Luftfahrt-Bundesamt Ende 2004 genehmigt worden sind. Diese Lizenz macht es Leuten einfacher, Piloten zu werden - z.B. sind nur 20 Stunden Flugpraxis anstelle von 40 erforderlich - und sie erleichtert auch einige Anforderungen für die Flugzeug-Konstruktion, was sowohl den möglichen Markt für Terrafugia erweitert als auch seine Entwicklungskosten senkt.

"Das war definitiv einer unserer entscheidenden Punkte," sagte Mracek. "Er verringerte die Zulassungslast."

Der Daniel Webster Vortrag ist Teil eines Vorstoßes von Terrafugia zur Marktforschung, der seinen Höhepunkt bei einer Reise in diesem Sommer nach Oshkosh, Wis. zur landesweit größten Versammlung von Privatflugzeugen findet, zur AirVenture Oshkosh, veranstaltet von der Vereinigung für Experimentelle Flugzeuge.

"Wir versuchen sicherzustellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, im Sinne was die Pilotengemeinschaft sucht, um zu gewährleisten, dass wir auf etwas hin arbeiten, das den Piloten draußen im Land wichtig ist," sagte Mracek.

Das Daniel Webster College, mit seinem umfangreichen Aeronautikprogramm und engen Verbindungen zum angrenzenden Nashua Flughafen, war ein perfekter Schauplatz dafür.

Für ihren Teil wünscht Bowman von der Flugzeug Vereinigung dem Projekt das Beste.

"Ich denke, das wäre eine großartige Sache," sagte sie von der Idee. "Es gibt so viele Leute, die sich darum bemühen, von einer Örtlichkeit zur anderen fliegen zu können. Das könnte den Durchbruch bringen."