Als Menschen nahezu ausgestorben sind | ||||||||||
Die Menschen könnten nach der neuesten Genforschung vor etwa 70.000 Jahren nahe dem Aussterben gewesen sein. Die Studie lässt vermuten, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt nur 2.000 lebende Individuen gegeben haben könnte, wodurch unsere Art auf der Kippe stand. Das heißt, dass die Menschheit für eine Weile in einem gefährdeten Zustand war, der für Krankheiten, Klimakatastrophen und andere Konflikte anfällig machte. Wenn irgendeiner dieser Faktoren sich gegen uns gewendet hätte, würde es uns nicht geben. Die Untersuchung lässt auch vermuten, dass Menschen (Homo sapiens sapiens) ihre erste Reise aus Afrika heraus erst vor etwa 70.000 Jahren unternahmen. [ein anderer Ansatz: Menschenbaum]Geringe Vielfalt Im Gegensatz zu unsere nahen genetischen Verwandten - Schimpansen - haben alle Menschen praktisch identische DNA. Tatsächlich kann eine Gruppe Schimpansen genetisch verschiedenartiger sein als alle sechs Milliarden Menschen, die heute leben.Man nimmt an, dass wir von einem gemeinsamen Vorfahren mit Schimpansen vor 5-6 Million Jahren abstammen, mehr als genügend Zeit für die Entwicklung von erheblichen genetischen Unterschieden. Das Fehlen von solchen Unterschieden lässt einige Forscher vermuten, dass das menschliche Gen-Spektrum in der jüngsten Vergangenheit auf eine geringe Größe verringert wurde, wobei die genetischen Unterschiede zwischen den vorhandenen Bevölkerungen ausgewischt wurden. Die Begründung für diese Ansicht wird im American Journal of Human Genetics veröffentlicht. Älteste Mitglieder Weil alle Menschen praktisch identische DNA haben, suchen Genetiker nach subtilen Unterschieden zwischen Bevölkerungen. Eine Methode betrachtet die sogenannten Mikrosatelliten - kurze, sich wiederholende Segmente von DNA, die sich zwischen Bevölkerungen unterscheiden. Diese Mikrosatelliten haben eine hohe Mutations- oder Fehlerrate, während sie von Generation zu Generation weitergegeben werden, und stellen daher ein nützliches Werkzeug dar, um zu studieren, wann zwei Bevölkerungen auseinanderliefen. Forscher von der Stanford Universität und von der russischen Akademie für Wissenschaften verglichen 377 Mikrosatelliten-Markierungen in der DNA aus 52 Welt-Regionen. Die Analyse deckte eine besonders nahe genetische Verwandtschaft zwischen zwei Jäger-/Sammler Bevölkerungen in Afrika unterhalb der Sahara auf - den Mbuti Pygmäen des Kongo-Bassins und den Khosia Buschmännern in Botswana. Erste Wanderung Die Forscher glauben, dass diese "den ältesten Zweig der hier untersuchten modernen Menschen" darstellen.Die Daten decken auch auf, dass die Trennung zwischen den Jäger-/Sammler Bevölkerungen und den Bauern in Afrika vor 70.000 bis 140.000 Jahren geschah. Die Wanderung des modernen Menschen aus Afrika heraus würde erst danach begonnen haben. Eine frühere genetische Studie - die Y-Chromosomen von mehr als 1.000 Männern aus 21 Bevölkerungen untersuchte - hatte festgestellt, dass die erste Wanderung von Menschen aus Afrika heraus vor ungefähr 66.000 Jahren stattgefunden haben könnte. Die geringe genetische Verschiedenartigkeit der modernen Menschen weist darauf hin, dass an irgendeinem Punkt während der letzten 100.000 Jahre die menschliche Bevölkerung auf ein sehr niedriges Niveau zurückging. Von dieser kleinen Bevölkerung mit ihrer streng begrenzten genetischen Verschiedenartigkeit stammen die heutige Menschen ab. Kleiner Verband Schätzungen darüber, wie klein die menschliche Bevölkerung wurde, variieren, aber 2.000 ist die Zahl, die in der neuesten Forschung angenommen wird. "Diese Schätzung schließt nicht das Vorhandensein anderer Bevölkerungen von Homo sapiens sapiens (moderner Mensch) in Afrika aus, vermutet aber, dass sie von einander genetisch isoliert waren." Die Autoren der Studie glauben, dass die gegenwärtigen weltweiten Bevölkerungen von einer oder nur sehr wenigen dieser Bevölkerungen abstammen. Wenn das der Fall ist, stand die Menschheit sehr dicht vor dem Aussterben. 9. Juni 2003 |
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